Montag, 13. März 2017

Rezension: Die Pforte der Schatten


In meiner heutigen Rezension möchte ich euch den Auftakt von Harry Connollys Der Strahlende Weg-Reihe vorstellen. Der erste Band Die Pforte der Schatten hält gleich eine ganz neue Welt für Fantasy Fans bereit, die in Gefahr vor unbekannten Bestien schwebt. Wie mir der Roman aus dem Hause blanvalet gefallen hat, erfahrt ihr nur, wenn ihr gleich weiterlest.



Worum geht es?

Im Reich Peradain werden alle 23 Jahre die Tore geöffnet, um das Abendvolk zu einem Fest einzuladen. Mit diesem Akt möchte der König Peradains dem Abendvolk danken, dass sie ihr Wissen um die Magie mit ihnen geteilt haben.
In diesem Jahr allerdings tritt nicht das geladene Abendvolk aus dem Tor, sondern Bestien, von deren Existenz bisher niemand wusste. Die Bestien besetzen das Land, töten all jene Menschen, die ihnen in die Quere kommen. Der Königssohn Lar macht sich mit seinem Kampftrainer, Tyr Tejohn Treygar und seinen Freunden auf den Weg, einen sicheren Unterschlupf zu finden. Im sicheren Fort angekommen, werden sie jedoch auch dort von diesen Bestien, die alle fortan nur noch Grunzer nennen, überfallen und erfahren, dass sich auch Menschen in diese Wesen verwandeln können, wenn sie von einem solchen verletzt werden. Es gilt, den Ursprung dieser Bestien zu finden, um ihnen den Gar auszumachen. Während Lar mit dem Tyr und einigen Anderen aufbricht, um einen Weg zu finden, die Bestien zu besiegen, bricht die Gelehrte Cazia, eine Cousine des Prinzen, zu ihrer ganz eigenen Reise auf und verliert nicht nur ihren Bruder, sondern auch beinahe sich selbst. 


Rezension

Das Konzept, das Harry Connolly im ersten Roman seiner Der Strahlende Weg-Reihe eröffnet, gefällt mir besonders gut. Ein wenig erinnert mich die Geschichte an die beliebte TV-Serie Game of Thrones, ahmt die Geschichte jedoch nicht komplett nach, weshalb der Roman sicher etwas für Fans dieser Serie sein könnte.

Alles spielt sich auf dem fiktiven Kontinent Kal-Maddum ab. Damit man sich als Leser in der unbekannten Welt zurecht finden kann, gibt es sowohl im vorderen als auch im hinteren Buchumschlag eine Karte des Kontinents. Das gefällt mir vor allem, da ich immer gerne nachvollziehen möchte, wie sich die Charaktere innerhalb des Buches bewegen.
Wir erfahren außerdem Einiges zum Leben auf dem Kontinent. Dass es dort vereinzelt Menschen gibt, die Magie ausüben können, während andere bloß das Schwert für den König schwingen oder gar als niederer Diener arbeiten müssen. Man bekommt also einen guten Einblick in die Klassenunterschiede dieser Welt, was mir definitiv dabei geholfen hat, das Bild von dieser in meinem Kopf zu festigen.

Zu Beginn der Geschichte kommt gleich eine große Anzahl an Charakteren zusammen. Ich habe mich da doch etwas schwer getan, mir zu merken, wer denn jetzt wer war. Da die Charaktere jedoch sehr schnell auf einen bestimmten Stamm reduziert werden, war das gar nicht wirklich von Nöten. Man hätte diese ganze Schar an Personen also gleich am Anfang verkürzen können. So war ich beim Lesen doch teilweise verwirrt, weil ich mit den Namen durcheinander gekommen bin.
Sobald sich die Geschichte jedoch auf die wesentlichen Charaktere beschränkte, konnte man dem Verlauf gleich viel besser folgen und wusste, von wem denn jetzt genau gesprochen wurde.
Dass der Roman von Harry Connolly aus zwei Perspektiven erzählt wird, habe ich zu Beginn leider gar nicht richtig bemerkt, aufgrund der Fülle an Charakteren. Zum Einen folgen wir Tyr Treygar, dem Kampfmeister des Prinzen Lar und erfahren das Geschehene aus seiner Sicht. Zum Anderen begleiten wir auch die Gelehrte Cazia Freibrunn, die mit ihrem Bruder Col und einigen Anderen vom König als Geisel gehalten wird.
Dass diese Beiden nicht nur aufgrund ihrer Stellung ganz unterschiedlich sind, merkt man beim Lesen sofort und das macht diesen Perspektivwechsel jedoch sehr interessant und abwechslungsreich. Da sich die Wege der Beiden im Verlaufe der Geschichte trennen, ist diese Aufteilung zudem sehr sinnvoll, weil man so gleich vielmehr erfährt, was in dem Reich vor sich geht.

Ich muss allerdings zugeben, dass mir Cazias Perspektive doch besser gefallen hat, was vielleicht daran lag, dass ich mich mit ihr mehr identifizieren konnte und ihre teilweise rebellische Art viel mehr Handlungsspielraum gab.
Generell gefiel mir der Charakter von Cazia am Besten. Ihre mutige und selbstlose Art hat mich sehr fasziniert und sie außerdem sehr stark wirken lassen. Ich finde es klasse, dass es einen solch starken, weiblichen Hauptcharakter in dieser Reihe gibt, der zudem von zwei anderen, starken Frauen begleitet wird und gleichzeitig ebenso etwas zur Rettung ihrer Welt beiträgt.

Was mir das Lesen jedoch unheimlich schwer gemacht hat, waren die teilweise wirklich langen Kapitel. Ich hatte oft das Gefühl, dass man an einigen Stellen bereits einen Cut setzen und somit ein neues Kapitel hätte beginnen können. Ich bin eher der Freund von kürzeren Kapiteln, die maximal an die 20 Seiten lang sind. In Die Pforte der Schatten gab es jedoch gleich zwei aufeinanderfolgende Kapitel mit einem Umfang von 50-60 Seiten, weshalb ich eher das Gefühl hatte, mich durch die Seiten kämpfen zu müssen. Das war teilweise leider sehr mühselig.
Auch, dass die Art der Erzählung manchmal etwas langatmig war, machte mir das Lesen nicht unbedingt leichter. Die Geschichte an sich ist wirklich sehr interessant und auch der Schreibstil des Autors angenehm zu lesen, ich hatte aber das Gefühl, dass an manchen Stellen zu ausschweifend erzählt wurde. Manche Passagen hätte man durchaus kürzen können, weil sie für die gesamte Handlung gar nicht relevant schienen. Stattdessen hätte man die großen Zeitsprünge von mehreren Wochen mehr ausbauen können, statt sie nur kurz anzureißen.



Fazit

Die Pforte der Schatten ist auf jeden Fall ein guter Auftakt für die Der Strahlende Weg-Reihe. Harry Connolly hat eine spannende Welt erschaffen, die es für die Protagonisten nun zu retten gilt. Besonders das Ende verleitet einen dazu, gleich weiterlesen zu wollen. Allerdings hatte ich beim Lesen oftmals das Gefühl, dass sich die Handlung sehr in die Länge zieht, ohne wirklich voran zu kommen. Auch die sehr langen Kapitel haben mich beim Lesen teilweise sehr gestört, weshalb ich dem Roman drei von fünf Kreuzen gebe. Ich bin schon sehr gespannt, wie es weitergeht!




Buchdetails

Titel: Die Pforte der Schatten
Autor: Harry Connolly
Übersetzung: Michaela Link
Verlag: blanvalet
Preis: 14,99€
Sonstiges: Klappenbroschur, 608 Seiten


Die Buchdetails sind der Webseite von Random House entnommen.
Vielen Dank auch an blanvalet und Random House für das Rezensionsexemplar!

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